Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Erlernen einer Kampfsportart die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit maßgeblich unterstützten kann. Dies funktioniert in verschiedenen Bereichen. Wenn du Sport treibst, begibst du dich aus deiner Komfortzone. Dies kostet zunächst Überwindung. Im Endeffekt profitierst du aber nicht nur von der Kampfkunst, sondern auch von den Erfahrungen, die du in Bezug auf deine Persönlichkeitsentwicklung sammelst.
Jede Sportart ist eine Herausforderung. Dies gilt für das tägliche Joggen oder die Runde mit dem Fahrrad ebenso wie für das Erlernen einer Kampfsportart. Wenn du dich sportlich betätigst, verlässt du deine Komfortzone. Dieser Begriff ist dir sicher schon häufiger begegnet. Er umschreibt die Momente, in denen du Dinge tust, die dich nicht fordern. Du hast es dir auf der Couch gemütlich gemacht und schaust deine Lieblingsserie. Du sitzt in deinem Ohrensessel und liest ein Buch. Oder du liegst im Park in der Sonne und lässt die Seele baumeln. Du liebst es, dich im Restaurant verwöhnen zu lassen und magst Momente, in denen du gar nichts tust. Diese Vorlieben hast du mit vielen Menschen gemein. Solche Gewohnheiten gehören zur Komfortzone. Wenn draußen die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint und die Temperatur an der Marke von 30 Grad Celsius kratzt, lockt der Badesee eher als der Termin mit dem Kampfsporttrainer. In dem Moment, in dem du dich für den Kampfsport entscheidest, formst du deine Persönlichkeit. Du verlässt den gemütlichen Bereich und verzichtest auf den Moment, dir am See die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Du übernimmst das Steuer und entscheidest. Du hast deinen inneren Schweinehund, dem Bequemlichkeit lieber ist als körperliche Bewegung, besiegt.
Je häufiger du deine Komfortzone verlässt, desto stärker kann sich deine Persönlichkeit entfalten. Die Eindrücke, die dich bei der sportlichen Betätigung umgeben, sind komplexer, als auf deiner Couch eine Serie zu schauen und dich berieseln zu lassen. Für Kampfsportarten wie Muay Thai gilt dies in besonderem Maße. Neben der körperlichen Bewegung und den festen Trainingszeiten lernst du gezielt, wie du dich gegen Angriffe von außen wehren kannst. Beim Kampfsport geht es vermeintlich nur um körperliche Angriffe. Du kannst dieses positive Gefühl aber auch auf andere Bereiche deines Lebens anwenden und so beispielsweise komplexe Beziehungen verarbeiten.
Die Wirkung von Kampfsportarten auf die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit eines Menschen ist bislang noch nicht weitreichend erforscht. Es gibt jedoch ein Werk eines Mediziners der Uniklinik Düsseldorf und eines Dozenten der Sporthochschule Köln, die Ergebnisse der Forschung in einem gemeinsamen Werk veröffentlicht haben. In dem Werk wird beschrieben, dass bei Kampfsportarten wie dem Thaiboxen bestimmte Abläufe trainiert werden. Der Körper lernt, sich gegen Angriffe von außen zu wehren. Mithilfe der Methoden der Psychologie ist es möglich, diese Abwehrreaktionen auf individuelle Beziehungsmuster zu übertragen. Wer beispielsweise als Kind von Mutter oder Vater abgelehnt wurde, hat als Erwachsener oftmals Probleme mit dem Eingehen einer Beziehung. Die Angst, wieder zurückgewiesen zu werden, ist groß. Der Kampfsport bietet Strategien, die einer Auseinandersetzung mit schwierigen Beziehungsmustern auf anderer Ebene ermöglichen.
Wenn du betroffen bist, lernst du im Kampfsport, wie du dich im Falle eines Übergriffs zur Wehr setzen kannst. Dieses Wissen kannst du auf ein schwieriges Beziehungsmuster übertragen. Du lernst, dass du deinem Schicksal nicht ausgeliefert bist. Wenn du eine Kampfsportart erlernt hast und dich mit einem Angriff konfrontiert siehst, bist du dem Angreifer nicht hilflos ausgeliefert. Du kannst dich dem Angreifer entgegenstellen und damit dich und im schlimmsten Falle dein eigenes Leben retten. Warum sollte dir das nicht gelingen, wenn du dich schwierigen Beziehungsmustern gegenüber gestellt siehst? In diesem Fall musst du nicht körperlich kämpfen. Deine Psyche weiß durch den Kampfsport jedoch, dass Gegenwehr funktioniert. Transportiere dieses positive Lebensgefühl auf dein schwieriges Beziehungsmuster. Wenn dir das allein nicht gelingt, kannst du dir von einem Psychologen helfen lassen. Für die Entwicklung deiner Persönlichkeit ist es ein großer Schritt, wenn du weißt, dass du Einflüssen von außen nicht schutzlos ausgeliefert bist. Du selbst kannst etwas tun und ermächtigst dich damit selbst. Mit dieser Gewissheit gewinnst du an Selbstvertrauen. Dieses Selbstvertrauen ist für ein positives Lebensgefühl sehr wichtig. Du lernst, dass du auch dann etwas wert bist, wenn du in deinem Leben bislang wenig Liebe oder Zuneigung erfahren hast. Das Erlernen einer Kampfkunst kann wie eine Befreiung wirken. Du besinnst dich auf dich selbst und auf deine Stärken. Und diese Stärken helfen dir, ein positives Lebensgefühl zu entfalten und Probleme mit einer ausgereiften und stabilen Persönlichkeit anzugehen. Wenn du an Reife gewinnst, gelingt es dir auch, deine Komfortzone häufiger zu verlassen. Dies wird dein Leben zum Positiven verändern.
Eindrücke bereichern unser Leben. Dies gilt für jedes Lebensalter. So ist es nie zu spät, eine Kampfkunst zu erlernen. Die Intensität des Trainings lässt sich gut auf die verschiedenen Altersperioden anwenden. Viele Frauen entscheiden sich im mittleren oder höheren Lebensalter für das Erlernen einer Kampfsportart, weil sie eine negative Erfahrung gemacht haben. Besser ist es, ohne ein solches Erlebnis mit dem Kampfsport zu beginnen. Entscheide dich dafür, weil du etwas Neues machen möchtest. Weil du Abwechslung suchst und jenseits deiner Komfortzone verschiedene Voraussetzungen annehmen möchtest. Dehne die Erfahrungen auf andere Bereiche aus. Achte auf deine Ernährung, übe dich im Minimalismus und bilde dich weiter, indem du neue Städte, Länder und Kulturen kennenlernst. All diese Bereiche helfen, deine Persönlichkeit zu formen und weiterzuentwickeln. Gleichermaßen gewinnst du an Stärke, die du brauchst, wenn du Krisen in deinem Leben meistern möchtest.
Kampfsportarten wie Muay Thai sind schon lange nicht mehr der Männerwelt vorbehalten. Neben allgemein offenen Kursen gibt es immer mehr Kurse für reine Frauengruppen, die für manche als sichere Anlaufstelle dienen. Die Übungen und Handgriffe sind auf den Körperbau der Frau angepasst und die Atmosphäre in einer Frauengruppe kann besondere Offenheit mit sich bringen. Somit musst du dir keine Gedanken machen, dass du dich überforderst. Der Kampfsport ist nicht nur wichtig, um Muskeln und Kondition zu trainieren. Er macht etwas mit dir. Du lernst, dass du nicht klein und unscheinbar bist, sondern dass du dich zur Wehr setzen kannst. Nicht nur körperlich. Die neuen Erfahrungen lassen deine Persönlichkeit reifen und helfen dir, künftig mit Konflikten besser umzugehen. Viele Frauen haben von diesen positiven Erfahrungen profitiert. Du kannst zu ihnen gehören, wenn du Thaiboxen oder eine andere Kampfsportart erlernst.
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